Hobbypiloten machen eine staatliche Prüfung zur Erlangung der Privatpilotenlizenz, die nicht ohne ist und die eine geregelte und anerkannte Ausbildung an einer zugelassenen Ausbildungsstätte voraussetzt. Gewartet und instand gesetzt werden die Flugzeuge jedoch von Fluggerätemechanikern / -ektronikern /
-technikern, nicht von den Piloten. So wie Medizingeräte von Medizingerätetechnikern und nicht von Hobby - Medizingerätetechnikern gewartet und technisch überprüft werden..... . Piloten machen kleinere vorgeschriebene Checks, aber keine große technische Wartung - weil sie nicht geschult sind in diesen Aspekten, weil hiervon unkalkulierbare Risiken ausgingen.... .
Ich habe als Hobbys z.B. das Fotografieren. Ich werde kaum den Body einer teuren DSLR aufschrauben um selbst einen Astro - Umbau für die Astrophotographie vorzunehmen. Dies, weil ich nicht den Body riskieren möchte. Man muss ab und an "Profi genug" sein, um Grenzen der eigenen Befähigung zu erkennen. Dies im Beruf und auch privat - insbesondere dort, wo risikoträchtige Prozeduren einer Rolle spielen.
Manchmal ist ein Mangel an Informationen ein Segen - da macht man leichter mal Dinge, die Risiken mit sich bringen die man aufgrund eines Informationsmangels nicht übersehen kann. Ich sah bereits mehrfach Notfall - OPs mit einer solchen Gangrän / bei nekrotisierender Fasciitis. Dies bei initial kleinen, unbedeutend erscheinenden Eintrittspforten - sei es ein aufgekratzter Pickel oder Vergleichbares. Es ist kaum zu verleugnen, das hier durch eine Verletzung des Scrotums die erkennbar tiefer geht als eine oberflächliche Rasurverletzung und durch das Einbringen von Flüssigkeit mit einer Aufweitung der Binnenstrukturen des Scrotums eine Keimverschleppung wahrscheinlicher und relevanter ist als bei z.B. der komplikationslosen fachgerechten Anlage eines DK / eines peripheren Venenverweilkatheters.
Auch sehe ich hier keinen wirklichen Medizinfetisch, da ein künstlich erzeugtes Paravasat in das Scrotum zu keinem Zeitpunkt einer medizinischen Maßnahme entspricht, die hier zu einem Fetisch gemacht wird. Mir ist nichts bekannt von diagnostischen oder therapeutischen Infusionen in das Scrotum - somit entfällt für mich jeder Aspekt des Medizinischen / des "klinischen" Fetischs. Ein Paravasat ist grundsätzlich eine Behandlungskomplikation die man in der Medizin vermeiden möchte - WEIL es nur Probleme / erhöhte Risiken ohne praktischen Nutzen gibt. Wenn man beginnt, den "medizinischen Fetisch" zu verlassen um ein "Komplikationsfetischist" zu werden, dann ist dies - in meinen Augen - eine kritisch zu hinterfragende Sache.... . Ich habe keine grundsätzlichen Probleme mit Nadeln / peripheren venösen Zugängen, Infusionen etc., auch wenn es sich mir nicht erschließt, wo da der Lustgewinn sein mag . Ich würde aber z.B. einen ZVK - Fetisch, einen Thoraxdrainagenfetisch, einen suprapubischen Blasenkatheterfetisch, Dilatationstracheotomiefetisch oder einen Trepanationsfetisch auch nicht gut heißen, sondern ins Pathologische schieben. Dabei sind ZVK, Thoraxdrainage, ein Suprapubischer oder eine Tracheotomie immerhin sinnvolle medizinische Maßnahmen im Vergleich zur skrotalen Infusion.... . Wir können gerne auch über die diagnostische Peritoneallavage als Fetisch diskutieren
.... . Diese ist wenigstens medizinisch von einem gewissen praktischen Wert... .
Kein vernünftiger und verantwortungsvoller Arzt würde mit Vorsatz Maßnahmen durchführen, die keine rechtfertigende Indikation haben und ein rationales Verhältnis von Risiko / Nutzen nicht gegeben ist, die bewusst eine Komplikation / einen Behandlungsfehler als Ziel haben.
Wenn nun "Hobbydocs" dies übergehen und bewusst Dinge begehen, die keine medizinisch rechtfertigende Indikation beinhalten, dann betrachte ich dies eben als verantwortungslos und irrational. Das klingt vielleicht nicht angenehm, das ist trotzdem so. Da werden Bereiche berührt, die mit dem zurecht geforderten gesunden Menschenverstand nur noch sehr wenig zu tun haben..... . Dieser mag beim Ausleben von Fetischen oft ohnehin ausgeschaltet sein, dann darf man meinen Text begreifen als Wachrüttler.... .
Das unausgebildete (hierfür gibt es keine anerkannte "Ausbildung")..... medizinische Laien bewusst das verursachen, was in der Medizin als Komplikationen betrachtet wird, DAS ist hier dann ein Grenzbereich den zu betreten gut (SEHR GUT) überlegt sein will. Wer seinen Körper in die Hände nicht ausgebildeter Personen gibt, die invasive paramedizinische Prozeduren ohne erforderliche Kenntnisse von Anatomie, Hygiene etc. "ausprobieren", dann ist in meinen Augen irgend Etwas an psychischer / achtsamer Kontrolle entglitten.
Dies soll eher ein Denkanstoß sein mit dem didaktischen Ziel, das Jene die sich dafür interessieren auch einmal eine Einschätzung erhalten aus der Perspektive, die NICHT "JA, ich lasse Alles mit mir machen" schreit, sondern die an die kognitiven Komponenten im Kopfe appelliert.